Skip to content

Ich kommentiere hier einen Handelsblattartikel aus Sicht des Cannabis Social Clubs Krefeld.

Bei Finn Hänsel ist die Euphorie verflogen. Der Geschäftsführer des Berliner Cannabis-Unternehmens Sanity Group hatte sich darauf eingestellt, die Droge für den Freizeitgebrauch im großen Stil anzubauen und zu verkaufen. „Dazu wird es nun erst einmal nicht kommen“, sagt Hänsel dem Handelsblatt.

Schade der Renditeturbo für die Investoren will nicht zünden.

Private Anbieter hätten auf eine „umfassende Legalisierung“ gehofft. Nun aber planen SPD, Grüne und FDP, den kommerziellen Verkauf nur in bestimmten Regionen für fünf Jahre zu erlauben. Das rechtfertige keine Investition von zehn bis 20 Millionen Euro, die eine größere Anlage gut und gerne koste, sagt Hänsel.

Es gibt nur sehr wenige Anbieter, die derzeit medizinisches Cannabis herstellen und handeln. Die Investitionssumme von 10-20 Mio entspricht dem 40-80fachen dessen was ein CSC für 500 Mitglieder an Kapital benötigt.

Das Unternehmen hatte erst im Herbst vergangenen Jahres Wachstumskapital in Höhe von 36,7 Millionen Euro eingesammelt. Damit sollte nicht nur das Produktportfolio mit verschreibungspflichtigem Medizinalcannabis ausgebaut, sondern das Unternehmen auch zu einem maßgeblichen Player im Geschäft mit Cannabis für den Freizeitkonsum werden.

Das Unternehmen wollte der big player in dem Geschäft in Deutschland werden. Wir im CSC halten nichts. von zu viel Macht bei einem Anbieter.

Daraus – und aus einem potenziellen neuen Milliardenmarkt – wird nun wegen der Ampelpläne vorerst nichts. Sie beschränken sich in einer ersten Phase auf den privaten Bereich und gemeinnützige Vereine, sogenannte Social Clubs. Noch Ende April, spätestens Anfang Mai will Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen entsprechenden Gesetzentwurf vorstellen.

Wieso sollte der Milliardenmarkt einzelnen Unternehmen zugelost werden? Deutlich vielfältiger lebenswerter und bunter ist ein kleinteiliger Markt mit vielen verschiedenen Sorten und auch Anbautechniken. Dieses individuelle Erlebnis kann kein global player leisten.

Cannabis-Gesetz soll bald vorliegen

So gehe „wertvolle Zeit für den Aufbau von Lieferketten verloren“, sagt Hänsel. Eine parallele Umsetzung wäre wichtig. In den Pilotregionen könne sein Unternehmen weiterhin Fachgeschäfte betreiben, man sei dabei aber „auf die Zusammenarbeit mit Kommunen“ angewiesen. Auch könne die Sanity Group den Cannabis-Bedarf dort decken, allerdings nicht durch Anbau, sondern über den Import aus Ländern wie Kanada.

Und hier wird es dann ganz gefährlich für uns Cannabis Social Clubs, wir hoffen, dass dieser Markt geschlossen bleibt. Sonst gibt es hier bald nur noch Gras aus kanadischem, kalifornischem oder aus anderen US Staaten gelegenen Anbau. im gigantischen Stil angebautem Cannabis, die so immense Überschüsse abbauen können. Ein deutscher Markt hätte keine Chance. Derr Stern schrieb in dem Artikel dazu, dass schon US Anbieter keine Chance gegen diese Riesen haben

Inzwischen kommen die legalen Kleinbauern von zwei Seiten unter Druck. Der illegale “Schwarz”-Anbau umgeht Steuern und Auflagen komplett. Und auch riesigen Großbetrieben fällt es leichter, die staatlichen Auflagen zu erfüllen. Großbetriebe sind in Kalifornien eigentlich nicht erlaubt. Pro Lizenz darf nur eine gewisse Fläche bearbeitet werden. Da man aber mit einer geschickt gewählten Geschäftsstruktur beliebig viele Lizenzen clustern kann, ist das Verbot in der Praxis nichts wert. Die handwerklichen Kleinbetriebe treten gegen Unternehmen an, die Marihuana wie Mais anbauen und den Stoff lastwagenweise in den Markt bringen.

Der Unmut der deutschen Hersteller wurde in der Koalition genauestens vernommen – vor allem, weil die Ampelparteien nach wie vor auf eine vollständige Legalisierung in vielen, vielen Jahren hoffen. Die Sorge ist, dass die noch jungen deutschen Unternehmen dann wieder vom Markt verschwunden sein könnten und Deutschland auf ausländische Firmen setzen muss.

Und nun möchte man dass sich CSCs bilden, den Weg bereiten und nach einer vollständigen Legalisierung von big playern aus dem Markt gedrückt werden? Der von den CSCs avisierte Preis liegt unter dem Schwarzmarkt und dürfte auch für die big player ein Problem sein. Also schafft man künftig Regularien die immer schwerer von kleinen CSCs zu erfüllen sind?

„Wir brauchen die Expertise der deutschen Unternehmerinnen und Unternehmer für echtes Cannabis made in Germany“, sagt die FDP-Gesundheitspolitikerin Kristine Lütke dem Handelsblatt.

Und genau deswegen braucht es keine big player und erst recht keine Gras Schwemme aus den USA. Die CSCs sind ein sehr guter Ansatz, schafft uns mögliche Arbeitsbedingungen und die Rechnung wird aufgehen. Lasst uns in unseren Räumen rauchen, zwingt uns nicht in Hochsicherheitsarealen anzubauen, das wird dem Wesen von Vereinen nicht gerecht. Gerne erfüllen wir Dokumentationspflichten zum Anbau und zur Ernte aber auch hier bitte berücksichtigt, dass es Pflanzen sind die sowohl im Ertrag als auch der Potenz schwanken. Wir brauchen Zeit, jeder Anbau dauert mindestens 3 Monate. Wir dürfen nicht gewinnbringend wirtschaften – wir brauchen Zeit zum Aufbau, dann wird das schon.

Heimische Hersteller müssten eng in die Modellprojekte einbezogen werden, damit sie Erfahrung sammeln können, die „bei einer möglichen vollständigen Legalisierung sehr, sehr wichtig sein werden“, sagt sie.

Heimische Hersteller = CSCs, die mit Leidenschaft für ihre Mitglieder bedarfsgerecht das anbauen, was die Mitglieder wünschen.

Zudem dürften Unternehmen bei den geplanten Social Clubs nicht außen vor bleiben, sondern auch „Samen und Stecklinge anbieten dürfen“, fordert sie mit Blick auf den anstehenden Gesetzentwurf. In den zugrunde liegenden Eckpunkten heißt es hingegen, dass eine „Beauftragung Dritter mit dem Anbau“ ausgeschlossen ist. Insbesondere dieser Passus stößt in der Industrie auf Unverständnis. In den Clubs sollen maximal 500 Mitglieder Cannabis gemeinschaftlich zu Genusszwecken anbauen und nur an Mitglieder für den Eigenkonsum abgeben dürfen.

Klingt irgendwie als würde man sich in einzelnen Unternehmen vorstellen man dürfe dann die CSCs beliefern, Dieser Passus würde dies ausschließen

Im Kern geht es der Regierung darum, den Schwarzmarkt zurückzudrängen. Dass die Clubs den Anbau aber ohne Hilfe von Unternehmen stemmen können und sich in Deutschland durchsetzen, daran gibt es in der Branche große Zweifel.

Zweifel an Cannabis Social Clubs

„Energie-, Betriebs- und Mietkosten sind exorbitant, insbesondere für einen gemeinnützigen Verein“, sagt Thomas Schatton, Geschäftsführer von Four 20 Pharma in Paderborn. Für einen Club mit 500 Mitgliedern wäre eine Fläche von rund 1000 Quadratmetern nötig, um Cannabis anzubauen, zu trocknen und weiterzuverarbeiten. In Großstädten wie Berlin, Hamburg und Frankfurt kaum vorstellbar, zumal es Abstandsregeln zu Schulen und Kitas geben wird.

Darstellung vollständig übertrieben. Wir brauchen keine 1000m², mit der Hälfte kämen wir bequem klar

Allein in der Hauptstadt mit geschätzt rund 300.000 Cannabis-Konsumenten bräuchte es 600 solcher Einrichtungen, um den Bedarf vollständig zu decken.

In Brandenburg ist ausreichend Platz für den Anbau, das kriegen die Berliner Kollegen schon hin

In einem kleineren und günstigeren Setting ließe sich höchstens qualitativ durchschnittliches Cannabis produzieren, das mit dem Schwarzmarkt nicht mithalten kann, sagt Schatton. „Es wäre naiv zu glauben, dass sich das Modell durchsetzen wird.“ Und Geschäftsführer Hänsel von der Sanity Group ergänzt: „Damit wird der Schwarzmarkt nicht verschwinden, sondern im Gegenteil weiter florieren.“

Wie kommt er auf diesen Schwachsinn? Es haben die Kosten der Lampe nichts mit der Qualität des Grases zu tun. Licht im richtigen Farbspektrum und Intensität ist richtiges Licht (unabhängig davon wie viel € diese gerade gekostet hat.

Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kirsten Kappert-Gonther drängt deswegen darauf, dies beim anstehenden Gesetzentwurf zu beachten. „Die bürokratischen Hürden dürfen nicht zu hoch sein“, sagte sie dem Handelsblatt.

In solchen Clubs könnten Jugend- und Gesundheitsschutz viel besser umgesetzt werden als unter den Bedingungen der Prohibition. „Je mehr erwachsene Konsumierende Zugang zu legalen Alternativen haben, desto entschiedener wird der Schwarzmarkt eingedämmt.“

Auch so will die Branche von der eingedampften Legalisierung profitieren. Die Bloomwell Group in Frankfurt am Main hofft auf einen „stark steigenden Absatz von medizinischem Cannabis“, wie Geschäftsführer Niklas Kouparanis gegenüber dem Handelsblatt sagt. Zudem wolle man eine IT-Infrastruktur für die Social Clubs anbieten.

Ftau Kirsten Gappert–Gonther hat die richtigen Ideen, mal abwarten, was am Ende aus dem Bundestag kommt. Wo bleibt die IT Lösung? Auch wir können programmieren!

High-Potential

Milliarden Euro Markt-Potenzial sieht der Ökonom Justus Haucap von der Universität Düsseldorf für „Freizeitcannabis“ bei einer Legalisierung in Deutschland.

Klar warum High Di Klum investiert? Gerne dürfen die big player mit edibles und Industriezeugs den Kunden anbieten. Handel mit Freizeitcannabis gehört in die Hände von vielen, nicht wenigen. Unternehmen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert