Der Marihuana Tax Act (Gesetz zur Besteuerung von Marihuana) wurde 1937 in den Vereinigten Staaten eingeführt. Das Gesetz legte eine hohe Steuer auf den Anbau, den Verkauf und den Besitz von Cannabis fest und hatte weitreichende Auswirkungen auf den Umgang mit Cannabis in den USA.
Der Marihuana Tax Act forderte, dass Personen, die mit Cannabis handeln oder es besitzen, eine spezielle Steuermarke erwerben mussten, um legal zu sein. Diese Steuermarke war jedoch sehr teuer und schwer zu erhalten. Das Gesetz verlangte auch, dass Personen, die mit Cannabis handelten, um die Steuermarken zu erhalten, detaillierte Informationen über ihre Aktivitäten an die Bundesbehörden weitergeben mussten. Verstöße gegen diese Anforderungen wurden mit hohen Geldstrafen und Haftstrafen belegt.
Der eigentliche Zweck des Marihuana Tax Act war es jedoch nicht, den legalen Umgang mit Cannabis zu ermöglichen, sondern vielmehr, den Handel und Konsum von Cannabis zu kriminalisieren. Durch die hohe Steuer und die bürokratischen Hürden wurde es praktisch unmöglich, legales Cannabis zu erwerben. Diejenigen, die dennoch Cannabis besaßen oder damit handelten, waren gezwungen, dies illegal zu tun und sich den Strafverfolgungsmaßnahmen auszusetzen.
Der Marihuana Tax Act hatte weitreichende Auswirkungen auf die Cannabisindustrie und den Umgang mit Cannabis in den USA. Es führte zu einem starken Rückgang des legalen Cannabismarktes und förderte gleichzeitig den Aufstieg des illegalen Handels und der Schwarzmarktaktivitäten. Die Strafverfolgung von Cannabisdelikten nahm stark zu, und diejenigen, die mit Cannabis in Verbindung gebracht wurden, wurden oft als Kriminelle behandelt.
Obwohl der Marihuana Tax Act 1969 für verfassungswidrig erklärt wurde, hatte er dennoch einen erheblichen Einfluss auf die spätere Entwicklung der Cannabisgesetzgebung in den USA. Es legte den Grundstein für die fortgesetzte Kriminalisierung von Cannabis auf Bundesebene und die restriktiven Drogenpolitiken, die in den folgenden Jahrzehnten verfolgt wurden.